12 wichtige Dinge, die ich beim zweiten Stoffwindel-Baby anders machen werde

12 wichtige Dinge, die ich beim zweiten Stoffwindel-Baby anders machen werde

Gesund ernähren, mehr Bewegung, mehr Zeit für Freunde & Familie: Wir alle kennen gute Vorsätze – und wie sie wieder von der Realität eingeholt werden. Auch wir vom Windelwissen-Team nehmen uns regelmäßig einiges vor. Natürlich vor allem in Sachen Stoffwindeln.

Jessica, die den Windelwissen-Support leitet und heute Mutter von zwei bezaubernden Jungs ist, beschreibt im Erfahrungsbericht, was sie beim zweiten Kind beim Wickeln, aber auch im Wochenbett und beim Abhalten unbedingt anders machen wollte. Und was sich im Babyalltag mit einem Neugeborenen und Kleinkind doch nicht umsetzen ließ.

Ich bin 39+6 schwanger mit meinem zweiten Kind. Alle Mütter verstehen diesen Geheimcode und wissen, welche (An-)Spannung sich dahinter verbirgt. Wann darf ich endlich mit diesem kleinen Wunder kuscheln und es seinem Bruder vorstellen?

Da ich leider eine Muttermundverkürzung hatte, habe ich das Kind eigentlich schon vor Wochen in meinen Armen erwartet. Jetzt sitze ich hier wie auf heißen Kohlen. Und warte, warte, warte. Genug Zeit, um mir Gedanken zu machen, was beim zweiten Stoffwindel-Baby anders werden soll. Denn manche Fehler muss man nicht noch einmal machen, wenn man beim ersten Mal schon daraus gelernt hat.

Fest steht: Da der Große inzwischen 2,5 Jahre und inzwischen trocken ist, hatten unsere Stoffwindeln lange genug Pause. In wenigen Tagen dürfen sie darum endlich wieder ran. Diese 12 wichtigen Punkte möchte ich beim zweiten Kind besonders beherzigen:

Stoffwindeln zweites Baby Neugeborene

Vorsätze für mein Stoffwindel-Baby und mich

1. Stoffwindeln von Anfang an

Zu Beginn gleich der wichtigste Punkt: Beim Großen haben wir zunächst 10 Monate Wegwerfwindeln benutzt. Dieses Mal nicht! Da wir viele Mullwindeln, Prefolds und einige kleine Überhosen besitzen, kommen sie natürlich zum Einsatz. Dazu die ein oder andere süße Neugeborenen-Stoffwindel – und schon sind wir gut gerüstet, bis die restliche One-Size-Ausstattung passt.

Obwohl wir gemeinsam mit dem Großen viele Stoffwindel-Systeme ausprobiert haben, gibt es noch etwas zu lernen. Denn wir haben noch nie mit Mullis gewickelt! Ich bin also gespannt, wie die ersten Wickelversuche gelingen. An unserer Puppe sah es gar nicht so verkehrt aus. 😉

Auch sonst sind noch ein paar Fragen offen. Oft hört man von Stoffwindel-Müttern, dass sie mit Wegwerfwindeln gewickelt haben, bis das Kindspech draußen war. Soll ich zusätzlich ein Vlies nutzen oder Flecken auf den Mullwindeln einfach riskieren? Zur Not kann man die Mulltücher schließlich auch auskochen.

2. Windelfrei – schon in den ersten Wochen

Gemeinsam mit den Stoffwindeln kamen wir zu Teilzeit-Windelfrei. Das heißt, wir haben den Großen regelmäßig abgehalten oder aufs Töpfchen gesetzt. Nach dem Aufwachen, nach dem Stillen, nach dem Essen, nach einem bestimmten Zeitraum – immer, wenn ich ahnte, dass es nun so weit sein könnte.

Das will ich auch gerne bei unserem Baby probieren. Anfangs möchte ich unseren kleinen Sohn auf jeden Fall beim Wickeln abhalten. Denn beim Großen erinnere ich mich gut an viele nasse Wickelunterlagen. Leider kannte ich damals das Konzept Windelfrei noch nicht. Natürlich werde ich dieses minimale Windelfrei aber ganz entspannt angehen und mich nicht stressen.

Ich gehe nicht davon aus, dass ich von Anfang an deuten kann, wann mein Baby einen Ausscheidungsdrang verspürt. Aber das bedeutet nicht, dass wir nicht lernen können, miteinander zu kommunizieren. Darum versuche ich, schon früh meinen Signallaut „Schschsch“ einzuführen, wenn er nackt strampelt bzw. das kleine Geschäft verrichtet.

3. Das Wochenbett für mich nutzen

Das Wochenbett heißt nicht umsonst so. Statt direkt wieder funktionieren zu müssen, will ich dieses Mal mehr auf mich achten. Natürlich habe ich jetzt auch ein Kleinkind zu Hause, dem Schmusen nach einer gewissen Zeit viel zu langweilig ist. Aber neben der Beziehungszeit zu meinen Kindern möchte ich mich um (fast) nichts kümmern müssen.

Dabei unterstützt mich mein Mann. Da er Elternzeit hat, ist er z. B. im Haushalt gefragt. Unter anderem beim Windelwaschen – etwas, das er bis jetzt tatsächlich noch nie gemacht hat.

Vielleicht behalten wir diese Aufteilung sogar bei? Das führt mich zum nächsten Punkt:

4. Mein Mann steht voll hinter Stoffwindeln!

Nach der Umstellung von Wegwerfwindeln auf Stoffis hat es eine Weile gedauert, bis mein Mann sich mit den neuen Windeln angefreundet hat. Das hat auch zu Konflikten geführt. Sobald eine Windel ausgelaufen ist oder gemüffelt hat, bin ich in den Verteidigungsmodus gefallen. Heute ziehen wir beim Thema Stoffwindeln zum Glück an einem Strang. Das Problem ist also hoffentlich aus der Welt. 🙂

5. Die Notfall-Wegwerfwindel nicht verteufeln

Mein Mann ist sogar inzwischen so überzeugt, dass er sie gar nicht mehr sehen will: die böse Wegwerfwindel! Ich dagegen habe meine Einstellung geändert. Von einer Wegwerfwindel ab und zu geht die Welt nicht unter. Im Gegenteil: Die Umwelt freut sich, wenn dadurch die Motivation zum Stoffwickeln erhalten bleibt. Während ich die Notfallwindeln zu Beginn der Stoffizeit keinesfalls benutzen wollte, empfand ich sie zum Schluss als ganz entspannend. Manchmal passen Stoffwindeln eben einfach nicht in unseren Alltag, z. B. weil die Wäsche nervt. Da tut so eine kleine Pampers-Pause auch mal ganz gut.

Und oft reicht schon eine Nacht, in der man sich keine Gedanken macht, ob die neue Nachtwindelkombi mit dem plötzlichen nächtlichen Dauerstillen auch wirklich mithalten kann.

6. Stoffwindeln sind Gebrauchsgegenstände

Das kennst du sicher auch: Du kaufst dir z. B. ein teures, schönes Kleid, von dem du lange geträumt. Doch statt es zu tragen, hängt es nur im Schrank. Nicht, weil es dir nicht mehr gefällt, sondern weil du Angst hast, es könnte sich abnutzen oder kaputtgehen.

So geht es mir mit manchen Stoffwindeln.

Dieses Mal möchte ich das anders machen. Es wird genutzt, was da ist! Vielleicht kann ich dann sogar alle drei statt zwei Tage waschen? Falls ich spüre, wie mir der Wiederverkaufswert im Nacken sitzt, werde ich sie vielleicht auch einfach verkaufen. Schließlich sind auch Stoffwindeln dazu gedacht, gebraucht und gewaschen zu werden – egal wie toll sie aussehen!

7. Keine Stoffwindel-Sucht entwickeln

„So eine schöne Stoffi, die muss ich einfach haben!“ Werden andere magisch von Elektronikspielzeug oder Handtaschen angezogen, kann ich von hübschen Stoffwindeln nicht die Finger lassen. Natürlich gibt es schlimmere Laster als eine Stoffi-Sucht. Aber wir haben genug zu Hause. Punkt.

Das meiste gesparte Geld wird wahrscheinlich unbemerkt in die alltäglichen Ausgaben fließen. Dennoch: Sollte ich mal irgendwas für mich wollen, habe ich mir das Mantra vorgenommen: „Du darfst es dir gönnen. Das Geld hättest du früher für zwei Stoffis ausgegeben.“

Stoffwindeln sind nun mal einfach Windeln. Zumal die schönsten ohnehin kaum gesehen werden – im Dreck spielt mein Kind natürlich mit einer nicht so tollen Stoffi. 😀

8. Stoffwindeln schonend waschen?

Wie ich die Stoffwindel richtig wasche, musste ich mir beim ersten Kind über Wochen mühsam erarbeiten. Zum Glück kann ich mit beim zweiten diesen Frust ersparen.

Feinwaschgang bei 30 °C mit einer Prise Feenstaub als Waschmittel?

Ganz klar: Nein!

Umwelt und Geldbeutel danken mir die Nutzung von Stoffis, auch wenn ich auf 60 statt 40 °C wasche. Darum werde ich die Windeln nun von Anfang an mit einem Waschmittel mit Sauerstoffbleiche mit dem Programm Koch-/Buntwäsche bei 60°C waschen. So werden Bakterien sicher abgetötet und Dreck löst sich zuverlässig.

Die Stoffis belohnen dieses Waschverhalten mit Sauberkeit und gutem Geruch. Wieso überhaupt schonend waschen? Um die Windeln zu schonen? Ich schone lieber die Haut meines Babys, die so mit einer reinen Windel und nicht mit Bakterien in Berührung kommt.

Wie bereits erwähnt, sind Windeln keine Schätze. Geht ein Modell dadurch frühzeitig kaputt, war es eben nicht das richtige und ich kaufe es nicht mehr.

9. Oma nutzt nun auch Stoffwindeln

Bis mein Baby von der Oma gewickelt wird, wird es wohl noch eine Weile dauern. Aber schon heute weiß ich, dass ich Stoffwindeln unbedingt auch meinem Wickel-Umfeld nahebringen möchte. Dass man sich als Stoffwindel-Neuling unsicher fühlt, kann ich zwar verstehen. Aber so kompliziert ist ihre Handhabung nicht.

Darum habe ich mir vorgenommen, nicht nur zu nicken, wenn es mal wieder heißt: „Ich habe normale Windeln gekauft, die möchte ich lieber nutzen, wenn er bei mir ist.“ Stattdessen möchte ich meinen Standpunkt klarer vertreten. Vielleicht wickeln wir einfach ein paarmal zusammen?

10. Gelassenheit, wenn die Windel ausläuft

Inzwischen weiß ich: Windeln laufen aus. Das passiert einfach mal. Gerade am Anfang. Und meistens ist die Windel selbst gar nicht schuld, egal ob zum Wegwerfen oder zum Waschen. Manchmal sitzt sie falsch oder das Kind hat eine ungünstige Position eingenommen und ganz oft ist sie einfach voll. Zum Beispiel, weil ich das Wickeln versäumt habe. Nobody is perfect!

Gleichzeitig hoffe ich aber, den ein oder anderen Unfall vermeiden zu können. Denn bei Stoffis kann ich das Saugvolumen anpassen. Außerdem weiß ich mittlerweile, welche bei uns etwa keiner langen Autofahrt standhalten (z. B. die Totsbots Easyfit und viele andere Pocketwindeln).

Und passiert doch einmal ein Malheur, tröste ich mich mit der Tatsache, dass es bei Wegwerfwindeln ebenfalls vorkommen kann – und oft schlimmer. Ein von oben bis unten mit Stuhl beschmutzter Body wird mir mit Stoffwindeln jedenfalls sicher nicht passieren!

11. Stoffwindel-taugliche Kleidung

Nicht nur bei der Wahl der richtigen Stoffwindel habe ich viel gelernt. Auch bei der Wahl von praktischer Kleidung habe ich wichtige Erfahrungen gesammelt. Besonders wenn es kalt ist, schätze ich z. B. Bodys sehr. Allerdings haben sie mir das Leben zu Beginn unserer Stoffwindel-Karriere ganz schön schwer gemacht. Sie waren einfach zu eng zwischen den Beinen und haben die Feuchtigkeit aus der Windel gezogen.

Geholfen haben zwei Dinge:

  1. größere Bodys bzw. die Benutzung einer Bodyverlängerung
  2. auf den Body verzichten (denn Bodys sind kein Muss: Oberteile und Unterhemden in einer größeren Größe decken ebenfalls den Rücken ab. Bei Windelfrei und regelmäßigem Abhalten ist diese Kombination sogar um einiges praktischer.)

Dieses Mal habe ich mir außerdem vorgenommen, Babylegs, also Stulpen, statt Strumpfhosen zu nutzen. Das erleichtert das Anziehen und Wickeln deutlich.

Auch an Pumphosen habe ich gedacht, da sie bequemer sein sollen und dem Kind mehr Bewegungsfreiheit geben als Strampler. Das muss ich aber erst mal testen.

Was denkst du denn? Hast du Tipps für mich? 🙂

12. Die richtigen Geschenke zur Geburt

Mit einem Geschenk wollen Freunde und Verwandte zur Geburt eine Freude machen und die frisch gebackene Familie unterstützen. Noch besser gelingt dieses Vorhaben, wenn sie wissen, was sich Mama, Papa & Kind(er) tatsächlich wünschen und brauchen. Für uns heißt das: keine Pampers. Da wir bereits viele Dinge besitzen und keine Windelberge anhäufen wollen, habe ich immer mal wieder angemerkt, was wir noch brauchen könnten. Natürlich ist dabei auch öfter das Wort „Stoffwindeln“ gefallen. 🙂

Die erschreckende Realität?

Tada, ich habe es (endlich) geschafft, mein Fazit zu schreiben. Nicht lange nach meiner Liste mit den Vorsätzen machte sich unser Kleiner bei irrer Hitze auf seinen Weg in die Welt.

Mit 4100 g und 58 cm hat er uns ordentlich überrascht, aber dank kompetenter Hebamme im Geburtshaus ging alles ohne Verletzungen und Risse.

Wie sieht es nun also aus mit Wunsch und Wirklichkeit?

1. Stoffwindeln von Anfang an – done!

Stoffwindeln von Tag 1 an verwenden

Da die Geburt im Geburtshaus stattfand, verlief dieser Punkt problemlos. Als der Kleine eine Stunde nach der Geburt eine Pampers bekommen sollte, hat mein Mann vorbildlich gefragt, ob wir nicht auch eine Stoffwindel benutzen könnten.

Natürlich ging das.

Der Kleine hatte dann eine zum Dreieck gefaltete Mullwindel um den Po. Ohne Überhose. Irgendwann hat er dort einen riesigen Haufen Mekonium (Kindspech) reingesetzt. Ich war so froh, diesen nicht auswaschen zu müssen. 😛

Nach 5 Stunden durften wir das Geburtshaus verlassen. Davor hat das Kind noch eine gefaltete Mullwindel mit Überhose anbekommen. Die Konstruktion erschien mir ziemlich eng. Darum haben wir daheim eine Prefold als Einlage in die Überhose gelegt. Das finden mein Mann und ich total einfach – und dabei sind wir auch geblieben.

Stoffwindeln beim zweiten Kind

Drei Nächte lang gab es noch Wegwerfwindeln. Einfach weil der Nabel sehr gestunken hat und ich ihn zur Sicherheit trocken halten wollte. Außerdem war ich viel zu faul, um nachts die Windel zu wechseln. Der Kleine hat nämlich von Anfang an nur tagsüber sein großes Geschäft gemacht.

Am Tag gab es dann natürlich fleißig Stoffwindeln. In den ersten Wochen haben wir nur noch 3 weitere Wegwerfwindeln von einer geschenkten Windeltorte verbraucht. Aber der Weg zur Mülltonne war mir dann doch zu aufwendig und einen größeren Unfall gab es mit der Wegwerfwindel auch.

2. Ganz entspannt abhalten

Windelfrei und Abhalten in den ersten Wochen

Das Thema Teilzeit-Windelfrei sind wir ganz entspannt und ohne Druck angegangen. Ich halte immer dann ab, wenn ich auch die Windel wechseln würde – also nach 1 oder 2 Stunden. Unterwegs können die Stoffwindeln schon einmal 4 Stunden am Po sein. Dann verwende ich natürlich dickere Stoffis, die genug aufsaugen.

Unsere ersten Erfolge? Das kleine Geschäft funktioniert ab und an beim Abhalten. Das große ging nur wenige Male und eher per Zufall ins Waschbecken. Leider kann ich dabei nicht immer lange genug warten. Mein Zweijähriger bringt dafür wenig Geduld auf. Außer er macht gerade etwas, das er lieber lassen sollte …

Stoffwindeln beim zweiten Kind

Auch die Kleidung ist ein Grund, warum ich nicht häufiger abhalten. Da unser Kleiner schnell friert, achten wir darauf, dass er zwei Schichten anhat. Dabei nutzen wir dieselbe Kleidung wie damals bei seinem großen Bruder: Bodys und Strampler. Das ist natürlich nicht so abhalte-freundlich.

Aber ich sehe das ganz entspannt. Denn ich habe gemerkt, dass das Thema nicht sehr weit oben auf der Liste seiner Bedürfnisse steht. Stillen, Schlafen und Pupsen sind wichtig, der Rest ist für ihn (noch) Nebensache. Wenn er weint, hat er meistens Hunger oder Verdauungsprobleme – die einfach durch einen Pups gelöst werden. Von der Windel oder Nicht-Windel hängt sein Glück also nicht ab.😛

Windelfrei beim zweiten Kind

Mein Plan für die Zukunft heißt darum: weiterhin beim Windelnwechseln abhalten. Sobald das Baby stabiler ist und sich an das An- und Ausziehen gewöhnt hat, werden wir das große Geschäft in Angriff nehmen. Auch wenn der Stuhl mit den ersten Zähnen und der Beikost fester und schärfer wird, lohnt es sich sicher, am Thema zu bleiben.

3. Die ersten Tage und Wochen

Das Wochenbett nutzen

Tatsächlich lag ich in den ersten Tagen immer mal wieder im Bett. Unser Sohn kam an einem Montag zur Welt. Erst hatte ich mit üblen Nachwehen zu kämpfen, am Mittwoch hatte ich dann den nicht ganz angenehmen Milcheinschuss.

Trotzdem habe ich am Freitag die erste Windelwäsche erledigt. Aber mit dem guten Gefühl: „Endlich wieder Stoffwindeln!“

Danach hatte sich das Wochenbett schnell erledigt. Da es mir gut ging und ich die Sommerhitze im Schlafzimmer ohnehin nicht ausgehalten habe, habe ich das Bett verlassen und wieder mit meinem Großen gespielt.

4. Stoffwindel-Eman(n)zipation

Mein Mann steht voll hinter den Stoffwindeln!

Ja, mein Mann wickelt mit Stoffwindeln. Auch wenn ihn die Details herzlich wenig interessieren. So kam es schon vor, dass er dem Winzling eine unverkleinerte One Size angezogen hat und die Windel natürlich am Ende zwischen den Knien hing. Eine leere Pocketwindel hat er ihm auch mal angezogen. Das merkt man schnell. 😀

5. Notfall-Wegwerfwindeln: 6 Stück!

Die Notfall-Wegwerfwindel nicht verteufeln

Noch immer passen die Stoffwindeln nicht immer in den Alltag – z. B. weil ich gerade nicht mit der Wäsche nachkomme. Ich möchte aus Umweltgründen nach wie vor keinen Trockner. Aber mit spuckendem Baby, Kleinkind und einem alten Kater mit leichter Inkontinenz kommt so einiges an Wäsche zusammen.

Beim Blick auf vier ständig besetzte Wäscheständer habe ich also die Wegwerfwindeln ausgepackt. Mein Plan war, sie jeweils einen Tag lang nach dem Waschen zu benutzen, um das Waschintervall zu verlängern.

Nach insgesamt 6 Wegwerfwindeln hatte sich dieser Plan aber wieder erledigt. Denn als der Stuhl einmal am nicht vorhandenen Rückenbündchen vorbei bis hoch in den Nacken gewandert ist, fiel mir wieder ein, warum ich Wegwerfwindeln nicht mochte. Bei Stoffis passiert das einfach nicht. Und denen bleibe ich jetzt auch treu.

Stattdessen mussten Alternativlösungen her: Einen Teil der Wäsche (z. B. Bettwäsche) habe ich zu meinen Eltern outgesourct. Und dem Kater haben wir zwei weitere Toiletten gekauft, damit er sie schneller erreicht.

6. Auch die schönen Stoffwindeln nutzen

Stoffwindeln sind Gebrauchsgegenstände

Diesen Vorsatz habe ich weitgehend eingehalten. Zwar spare ich die verlässlichen AIO oft auf. Aber nicht, weil sie mir zu schade wären, sondern weil wir sie für unterwegs nutzen und wir uns nicht auf alle verlassen können. Zu Hause nutzen wir Prefolds mit Überhose.

7. Lieber eine Tragetuch-Sucht

Keine Stoffwindel-Sucht entwickeln

Die Windel-Kaufsucht wurde erfolgreich abgewendet – auch wenn ich noch immer mit dem ein oder anderen Modell liebäugele. Allerdings ist gerade das dritte Tragetuch auf dem Weg zu mir, obwohl mir eine Tragehilfe beim Großen locker gereicht hat. Aber die sind so schön … 😛

8. Stoffwinden im Schleudergang

Stoffwindeln schonend waschen? Nichts da!

Zärtlich behandelt wird hier keine Stoffwindel! Lediglich die Überhosen werden etwas geschont und einfach mit der Buntwäsche mitgewaschen. Der ganze Rest wandert bei 60 °C und mit Sauerstoffbleiche in die Waschmaschine.

Ordentlich geschleudert wird übrigens auch. Wir haben ja keinen Trockner und sonst braucht alles ewig. Da wir genug Windeln haben, wasche ich gerade nur alle vier Tage. Und bis jetzt ist alles bestens.

Und weil ich so oft von schrecklich stinkenden Nachtwindeln lese: Unsere riechen nicht! Falls eure Nachtwindeln (oder auch die tagsüber) müffeln, dann probiert doch eine andere Wasch-Routine.

9. Oma hat noch nicht gewickelt

Oma nutzt auch Stoffwindeln, keine Diskussion!

Da mein kleines Baby und ich noch ziemlich unzertrennlich sind, stand das bis jetzt nicht zur Debatte.

10. Ab und an war’s nass

Auslaufende Windeln entspannt sehen

Windeln laufen aus – auch bei Stoffwindelfans wie uns. Der Fehler lag meistens darin, dass die Beinbündchen nicht eng genug anlagen, die Kleidung zu eng war oder die Einlage zu voll bzw. verrutscht ist. Eine riesige Schweinerei war aber nicht dabei. Egal bei welcher Stoffwindel.

11. Ohne Bodyverlängerungen – ohne mich

Stoffwindel-taugliche Kleidung besorgen

Ein Hoch auf die Bodyverlängerung! Ohne sie würden einige Bodys schon lange nicht mehr passen oder zumindest sehr ungünstig an den Beinbündchen liegen.

Bei momentan 65 cm passen mit ihnen sogar noch die 56er-Bodys. Für das Nachtpaket hänge ich sogar zwei Verlängerungen aneinander.

Nachts zwei Bodyverlängerungen bei den Stoffwindeln

Strampler würde ich Stoffwicklern grundsätzlich nicht empfehlen, weil man sie schwer verlängern kann und sie recht schnell eng werden. Trotzdem benutze ich sie gerne für die Nacht – einfach, weil wir sie schon besitzen. Ich nehme einfach jetzt schon die nächsten Größen und knöpfe im Schritt versetzt zu.

Bei einem Neukauf würde ich das Geld eher in (Pump-)Hosen investieren. Die passen auch mit Windelpopo der Größe entsprechend.

Babylegs benutze ich trotz Vorsatz nicht so oft. Aus 3 Gründen:

    1. Da ich zurzeit nur zum Wickeln abhalte, sind Strumpfhosen für uns durchaus praktikabel.
    2. Stulpen sind jetzt schon ein paar Mal unter die Beinbündchen gerutscht und haben Nässe gezogen. Vielleicht müssen die Speckbeinchen noch etwas wachsen, bis das besser funktioniert?
    3. Strumpfhosen haben den Bonus, dass die Socken nicht weggestrampelt werden können. Längere Strumpfhosen falte ich am Bein einfach um.

      Anfangs habe ich dem Kleinen auch einfach die Socken vom großen Bruder angezogen, die gingen dann schön weit hoch, aber nicht zu weit.

      Stoffwindel Kleidung Babylegs

      12. Über Weihnachtsgeschenke

      Keinen Mist schenken lassen zur Geburt

      Die Geschenkeflut war ehrlich gesagt deutlich geringer als beim ersten Kind – obwohl wir uns über den Zweiten so gefreut haben wie über den Ersten. 😉

      Meine Hinweise und Wünsche kamen zwar nicht überall an, aber wir haben uns dennoch über alle gefreut, die an uns gedacht haben. Unter anderem war übrigens eine Windeltorte dabei. Über diese freut sich jetzt eben eine Freundin.

      Und ich bleibe optimistisch: Vielleicht klappt es ja beim nächsten Geburtstag oder an Weihnachten mit den subtilen Hinweisen! 😉

      Fazit

      Was ist von den guten Vorsätzen geblieben? Einiges kann ich zum Glück entspannter angehen als beim ersten Kind. Auch das Wickeln. Selbst wenn nicht immer alles optimal läuft und mich der neue Alltag mit zwei Kindern ab und zu ganz schön fordert, sind Stoffwindeln für uns vor allem ein Gewinn. Von Geburt an!

      Darum kommen zum Schluss jetzt:

      Meine 7 besten Tipps für Neugeborene und Stoffwindeln

      Auf unserer Reise habe ich einige Erfahrungen mit Stoffwindeln für Neugeborene gesammelt, die ich dir unbedingt weitergeben möchte:

      1. Dicker Po, sodass das Baby ein Hohlkreuz macht? Das ist nicht nötig! Falte die Einlage und lege sie nach vorn (bei Jungs) bzw. mittig (bei Mädchen), dann liegt am Po viel weniger Stoff und die Saugkraft sitzt nur dort, wo sie hinmuss. Oft hilft es der Passform bei kleinen Babys, wenn du die Zusatzeinlagen weglässt (tagsüber) oder zumindest außen an die Höschenwindel/Mullwindel/Prefolds legst. Das verhindert auch, dass Stuhl überläuft. Bei meinem Kleinen liegen dann lediglich die Überhose und die Höschenwindel am Rücken.
      2. Kleine AIO sind ein nettes Extra, aber in meinen Augen zu teuer auf die Nutzungsdauer gesehen. Außerdem machen sie mehr Wäsche als Hybridwindeln. Also lieber eine Mullwindel mit (mitwachsender) Überhose oder Einlage + kleine Überhose besorgen. Günstiger, auslaufsicherer, weniger Wäsche.
      3. Du könntest versuchen, mit One-Size-Überhosen auszukommen, aber ich habe die kleinen Überhosen gerne benutzt und die meisten passen auch immer noch. Die großen Überhosen waren trotz über 4 kg Startgewicht etwas locker am Bein. Deshalb solltest du darunter auf jeden Fall eine Höschenwindel/Mullwindel benutzen, die selbst das große Geschäft hält. Einlagen – allein in einer großen Überhose – dichten bei den Beinchen nicht so gut ab.
      4. Obwohl ich wegen der nicht abgesteppten Bündchen ein großer Fan der Simplex bin, sind solche Bündchen (die Anavy AIO hat sie z. B. auch) bei Muttermilchstuhl suboptimal, weil eher mal was vorbeiläuft.
      5. Kleinere Bodys als Größe 56 würde ich nicht kaufen. Und bevor du neue Bodys anschaffst, solltest du die Bodyverlängerung kaufen. Damit stellst du sicher, dass sie auch an die Bodys passt.
      6. Den Po einfach unter fließendem Wasser waschen, funktioniert nach meiner Erfahrung am einfachsten. Wir haben keine Feuchttücher, auch keine selbst gemachten. Wenn ich mal abwischen will, nehme ich einfach einen kleinen Waschlappen und etwas Kokosöl.
      7. Windelvlies ist gerade bei Muttermilchstuhl zwar kein Muss, da dieser mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Teil danebengeht und er sowieso wasserlöslich ist. Trotzdem mag ich es sehr. Den Großteil des Geschäfts kann ich dann einfach wegwerfen und muss weniger auswaschen. Ins Klo werfen würde ich Vlies aber nicht, sondern wasche es meist mit.

      Welche Erfahrungen hast du gemacht? Was hast du beim zweiten Kind an eurer Windel-Routine geändert oder was würdest du beim nächsten Kind anders machen?

       

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